Varkala

Etwas hektisch mussten wir noch an Weihnachten unsere Backpacks packen, da wir unsere Abreise um einen Tag verplant hatten. Trotz dessen schafften wir es am 27. noch pünktlich zum Bahnhof.

Viel zu früh kamen wir an unserem ersten Reiseziel Varkala an. So kam es, dass wir schon um sechs Uhr in der Früh bei unserem Hausherren vor dem Haus standen. Eigentlich wollten wir dort aufgrund der frühen Uhrzeit auf ihn warten. Doch ein zuvorkommender Gast hatte uns entdeckt und unseren Plan nicht verstanden. Er dachte, wir wüssten die Handynummer des Hausherrn nicht und hat ihn -freundlich wie er war- sofort für uns angerufen. Kurz darauf stand ein verwirrter und schlaftrunkener Mann vor uns und wusste nicht recht, was er mit uns anfangen sollte. Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass etwas mit unserer Buchung schief gelaufen war. Demnach war für uns das gebuchte Zimmer nicht erhältlich. Zum Glück hat für uns eine nette Mitarbeiterin von Airbnb am Telefon das Problem gelöst und wir haben doch noch ein Zimmer bekommen. Allerdings mussten wir in einem unglaublich kleinen Zimmer leben und eine Person musste auf dem Boden schlafen. Doch wir sind jung und flexibel und so konnten wir damit leben.

Nach einem Nickerchen ging es auch gleich zum Strand. Das Hostel hatte eine unglaublich gute Lage, sodass wir nur wenige Minuten zu Fuß zu den Klippen brauchten. Oben befinden sich überall Restaurants und Geschäfte und Treppen führen nach unten hin zum Strand. Diese sind mit die saubersten Strände in Indien und man darf im Bikini baden gehen. Varkala ist so etwas wie ein Paradies für Hippies. In den Geschäften gibt es neben der typischen Kleidung auch den dementsprechenden Schmuck und Steine zu kaufen. Man kann Workshops im Schmuckmachen belegen oder Yogakurse belegen. Zwischendurch sieht man auch Gruppen am Strand, die dort vor sich hin meditieren. Es gibt sogar Surfunterricht. Der Ort hat etwas total Entspanntes an sich. In den zahlreichen Restaurants kann veganes, vegetarisches oder healthy food wie Smoothies, Budda- und Müsli-Bowls bestellt werden. Natürlich gibt es neben dem hippen Essen aber auch Fleisch und Fisch. Außerdem ist der Kauf von Alkohol legal. Allerdings wird das Bier in Tassen serviert und die Flasche muss unter dem Tisch versteckt werden, damit andere Leute das Bier nicht so offensichtlich sehen. (Weil es ja auch überhaupt nicht auffällig ist, wenn auf jedem dritten Tisch ne Tasse Bier steht…)

Kleidungstechnisch war man an diesem Ort sehr frei, was ich auch sofort ausgenutzt und genossen habe. Man konnte als Frau problemlos nachts alleine unterwegs sein, doch um eins machten die meisten Geschäfte zu. Das Angebot war insgesamt super schön und ich hatte für die Tage einen wirklich schönen Urlaub. Es lohnt sich also sehr, einen kleinen Abstecher dahin zu machen. Doch ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, in einer Blase zu leben. Mir tun die Menschen leid, die nur an solche Orte reisen und meinen, Indien erlebt zu haben. Da bin ich auch unglaublich dankbar, dass mir der Freiwilligendienst ermöglicht wird. Denn sonst hätte ich wahrscheinlich nie so nahe Berührungspunkte mit der indischen Kultur genießen können.

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