Ich bin jetzt über einen Monat in Indien und habe dir noch immer nicht diesen Text gegeben, obwohl ich ihn vor meiner Ausreise geschrieben habe, weil er sich nie fertig angefühlt hat. Aber vllt soll er ja auch nicht in sich abgeschlossen sein, denn die Zukunft steht ja auch noch offen. Und vllt fehlt als Ende ja meine Rückkehr zu dir.

Es gibt noch so viel zu sagen,
ich bleib meistens still.
Dabei habe ich Angst,
dass ich zu spät bin.
Die Zeit, sie rennt
und ich? Ich komme nicht hinterher.
Ich will den Moment nicht verpassen,
doch warte trotzdem weiter ab.
Da stehe ich nun,
die Sachen schon gepackt.
Dich würde ich gern mitnehmen.
Zu egoistisch bin ich,
um auf dich zu verzichten.
Es ist so weit,
ich muss jetzt gehen.
Doch nicht weg von dir,
sondern hin zu etwas Neuem.
Und trotzdem
hab ich Angst
dich zu verlieren.
Und liege ich im Bett,
reise ich mit der Zeit.
Zurück in die Momente,
in denen du mich noch Kleinscheißi nanntes.
Ja, so hast du mich immer genannt.
Wie sehr wir uns doch verändert haben.
Doch jede Veränderung hat uns ein Stück näher gebracht.
Und auch wenn wir uns
dieses Jahr nur durch
den kleinen Smartphone-Bildschirm sehen können,
soll es uns nicht auseinander bringen.
Denn auch wenn ich
am anderen Ende der Welt bin,
bist du in meinem Herzen bei mir.
