
„Happy Halloween“
Okay, eigentlich war am Samstag das Halloween-Fest schon längst vorbei, was uns jedoch nicht davon abgehalten hat, es mit den Töchtern von Kamatchi zu feiern.
Der Samstagmorgen fing damit an, dass wir als erstes zu einem Kaufhaus für Kleidung gefahren sind, um uns neue Saris zu besorgen. Denn bislang hatten wir nur fünf Modelle und es wurde eintönig, jede Woche die gleichen Saris anzuziehen. Auch wenn die Reihenfolge variieren kann und sich so ganz neue Möglichkeiten auftuen könnten, war das Waschen auch immer umständlich, denn wir haben auch nicht jedes Wochenende Lust, Handwäsche zu machen. Also haben wir uns ein wenig Abwechslung im Kleiderschrank gegönnt. Im Kaufhaus waren wir die Sensation und es hat sich relativ schnell herum gesprochen, dass drei Deutsche den Laden betreten haben. Normalerweise nervt es mich, wenn ständig eine Horde Verkäuferinnen um mich herumschleicht, doch diesen Samstag konnte ich den Service genießen. Mir wurde nicht nur das Sortiment gezeigt, sondern auch meine ausgewählten Modelle getragen. Allerdings hatten die Verkäuferinnen nicht allzu schwer zu schleppen, da ich nur zwei Saris gefunden habe, die meinem Geschmack entsprachen. Lukas konnten wir in der Herrenabteilung übrigens auch in Lichtgeschwindigkeit wiederfinden. Wir mussten nur fragen: „Hat jemand den ‚German Boy‘ gesehen?“

der dunkelblaue und der orange gehören mir, was sich die Meisten, die mich kennen schon gedacht haben… 

Zurück im Piller kam auch schon nach einer kurzen Pause die erste Tochter zu uns. Gemeinsam haben wir entsprechend dem Anlass einen Friedhof-Kuchen gebacken. Da wir in Indien sind, war unser Vorhaben ein wenig spontan und improvisiert, doch letztendlich kam ein Schokoladenkuchen belegt mit Bananen, überzogen mit Pudding, der nicht fest wurden wollte und garniert mit Schokokuchenkrümel und selbst geschnitzten Grabsteinen heraus.

Nach dem Aufräumen haben wir die Lokation gewechselt und sind mit beiden Töchtern (Es wird Zeit ihren Namen zu nennen. Sie heißen Chinnu (ältere) und Jillu (jüngere).) in den TV-Raum gegangen. Dort haben wir uns geschminkt und Lukas hat währenddessen emsig das Volleyballnetz repariert. Später kamen Kamatchi und die Schwiegermutter mit Süßigkeiten für uns, was natürlich -davon bin ich überzeugt- als Alibi für ihre Neugier diente. Stunden später waren wir dann auch alle geschminkt und es begann die Fotosession. Wir haben Halloween vielleicht nicht so gefeiert, wie die meisten es in Deutschland und Amerika und sonst wo gefeiert haben. Aber wir haben uns verkleidet und hatten Essen, somit waren für mich schon alle Erwartungen erfüllt und ich war glücklich. Zusätzlich hatten wir Spaß und haben zusammen eine schöne gemeinsame Zeit verbracht. Außerdem war es für Chinnu und Jillu das erste Halloween und man muss dann ja auch sachte starten (das ist ein Insider, den nur Ela und Lukas verstehen werden).

Profi am Werk 

Das sind keine im Anschluss hinzugefügten Specialeffects, das ist alles wirklich so passiert…. 

About to kill the cake 



Und da ich eh schon am Schreiben bin, kann ich ja auch noch von unserem heutigen Wanderausflug erzählen. Wir sind nämlich das erste Mal in den bewachsenen Bergen von Nagamalai wandern gewesen. Auch wenn Pflanzen an sich ja ganz schön sind, waren mir das heute eindeutig zu viele Dornenbüsche. Ich bin ständig mit meinen Haaren, meinem T-Shirt, meinem Rucksack und eigentlich auch mit jeglichen anderen Teilen meines Köpers hängen geblieben. Doch es war trotzdem ganz schön. Auf dem Rückweg wurden wir dann von Regen und der Dunkelheit überrascht. Zusätzlich fing es an zu Blitzen, was ganz praktisch für die Sekunden war, in denen ich den Boden so besser sehen konnte. Letztendlich sind wir jedoch heile wieder unten angekommen.



German tomato attacked by the moskitos
